ArubaOS: Optimierung der PoE-Leistung mit Hilfe von LLDP

Device-Profile

Wer LLDP-fähige Access Points an einem Aruba switch betreibt, weiß wie sehr die LLDP-Informationen im Arbeitsalltag weiterhelfen können. So liefern sie beispielsweise die Information über Hostnamen, Mac Adresse,IP-Adresse und PoE-Leistung des LLDP-Gerätes pro Switchport. Neben der reinen Informationsübermittlung sind ArubaOS Switches auch in der Lage auf Basis der LLDP-Informationen Portkonfigurationen eigenständig auszuführen. Dazu muss lediglich ein so genanntes „Device Profile“ erstellt werden, unter welchem Sie beispielsweise VLAN-Zuweisungen konfigurieren können. Wird dann ein Access Point an einen Switchport angeschlossen, so erhält der Port automatisch diese VLAN-Konfiguration, solange der Access Point an dem Port angeschlossen bleibt.

PoE – benötigte Leistung

Neben den Netzwerkinformationen liefert LLDP für PoE- und PoE+-Geräte auch Informationen zu der benötigten elektrischen Leistung und der PoE-Klasse. Dabei wird zwischen dem aktuellen Verbrauch und der maximal benötigten Leistung unterschieden. Letztere ist ausschlaggebend für die Berechnung der gesamten benötigten elektrischen Leistung und somit auch für die maximale Anzahl an Access Points, welche am Switch angeschlossen werden können. Dabei kann sich die maximale Leistung von dem eigentlichen Verbrauch drastische unterscheiden. Sind bei einem Access Point gewissen Features, wie zum Beispiel Bluetooth, ausgeschaltet, weil diese nicht benötigt werden, kann der eigentliche Verbrauch auch nur halb so groß sein wie der maximale Verbrauch. Das Resultat wäre die doppelte Anzahl an möglichen Access Points, die mit einem Switch betrieben werden können.

Ein von Aruba häufig verwendeter Access Switch ist der Aruba 2530 J9853A. Dieser stellt auf 48 Ports insgesamt eine PoE-Leistung von 382W zur Verfügung. Damit können bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 13W (Durschnitt von einem Aruba AP 515 Access Point mit deaktiviertem Bluetooth und Zigbee) 29 Access Points betrieben werden. Allerdings liefert die LLDP-Information der Access Points eine Maximale Leistung von 25W. Damit sinkt die Anzahl der maximalen Access Points, welche mit demselben Switch betrieben werden können, auf gerade mal 15.

Workaround für ältere Firmwareversionen

Unter den letzten Firmwareversionen von ArubaOS, konnte die Berechnung der gesamten Leistung für PoE+-Geräte, auf Basis des maximalen Verbrauchs nur verändert werden, wenn LLDP deaktiviert worden ist. Danach konnte die gesamte Leistung aus dem tatsächlichen Verbrauch errechnet werden und somit die maximale Anzahl der möglichen Access Points erhöht werden. Diese Prozedur barg leider den Nachteil, dass man auf die sonst so hilfreichen LLDP-Informationen verzichten musste.

ArubaOS Firmware Version 16.10.001

Seit dem letzten Firmwareupdate von Aruba auf die Version 16.10.0000, kann der Verbrauch nun auch trotz LLDP-Informationen aus dem tatsächlichen Verbrauch berechnet werden. Dies geschieht, genau so wie bisher für PoE-Geräte, mit dem „poe-allocate-by usage“ Befehl. Dieser kann nun auch innerhalb eines Geräteprofils gesetzt werden, sodass er nicht händisch auf alle Interfaces konfiguriert werden muss.

Die Release-Notes zu ArubaOS Version 16.10.0001 finden Sie unter: https://support.hpe.com/hpesc/public/docDisplay?docId=a00090303en_us

Schulungen zum Thema ArubaOS finden Sie unter: https://www.ingentive.net/schulungen/alle-schulungen/aruba-switches

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